Unter der Haut

Winter Semester 23 / 24
Stegreif in Landschaftsarchitektur
ECTS 2,5

LBA Dirk Meiser, Landschaftsarchitekt

– Lageplan 1: 500
– Schnitte und Ansichten 1: 100
– Detailansicht 1: 5 bis 30
– Freie Darstellung frei wählbar
– Picto frei wählbar
– Modell optional
– Titel
– Kurze Erläuterung

Do, 26. November, 14-17 Uhr, NB 1, Raum 208

(insgesamt 3 Termine)

Wie Fruchtkörper von Pilzen schießen überall die Verteilerschränke aus dem Boden. An Häuserwänden, hinter Büschen und Bäumen, in Pflanzflächen oder mitten auf dem Platz. Diese „technische Infrastruktur“ wächst mit enormem Tempo, was im öffentlichen Raum sichtbar wird.

Hinter dem abstrakten Begriff Infrastruktur versammeln sich ganz konkrete unterschiedliche Bauwerke. Leitungen, Speicher, Steuereinheiten, Schächte etc , die s.g. technische Infrastruktur liefert uns von Elektrizität über Energie und Wärme bis hin zum Trinkwasser alles in unsere Wohnungen und Büros, was wir täglich benötigen. All das muss eingespeist, transportiert und verteilt werden.

Der Bau eines Platzes, die Anlage eines Parks, das Schaffen von Freiraum ist nicht möglich, ohne sich mit den infrastrukturellen Notwendigkeiten auf die ein oder andere Art (kaschieren, umgehen, integrieren inszenieren) auseinander zu setzen. Um einen leeren (multifunktional nutzbaren) Platz entstehen zu lassen, ist es notwendig, diese Infrastruktur möglichst unter die Erde zu packen. Doch das gelingt nicht immer. Der öffentliche Raum wird zusehends von Strukturen durchsetzt, die mit der eigentlichen Gestaltung des Raums nichts mehr zu tun haben – „Möbel“, die notwendig sind, um die Lebensweise der Menschen sicherzustellen. Sind sie ein notwendiges Übel, dass man zwar bis zu einem gewissen Grad ignorieren kann, das aber kaum zu kaschieren ist? Oder müssen wir anders damit umgehen? Muss man sie nicht als Teil eines verborgenen Netzgeflechts unter unseren Füßen wahrzunehmen?

Wenn wir die Oberfläche aus Sicht dieses Netzgeflechts betrachten, sind die Oberflächen nur eine Haut, die dieses Geflecht bedeckt und schützt. Können wir versuchen, das verborgene Geflecht unter unseren Füßen sichtbar zu machen, ihm eine Gestalt zu geben. Wie könnte sie aussehen?

Es geht bei diesem Stegreif um die entwerferische Auseinandersetzung mit dem Thema Infrastruktur im Freiraum. Landschaftsarchitektur und Infrastruktur stehen in unterschiedlichsten Beziehungen zueinander, sie reagieren aufeinander, beziehen sich aufeinander, ignorieren sich, beißen sich oder spielen miteinander.

Wir wollen versuchen, diese vermeintlich unsichtbaren Infrastrukturen sichtbar zu machen?