(Post) Covid City:
Stuttgart transformieren,
von Addis Abeba lernen
Prof*in Fabienne Hoelzel,
AM*in i.V. Lisa Dautel,
LBA Dirk Meiser
5-12
Jeweils Dienstag und Mittwoch, 9 bis 18 Uhr (Studiobetrieb, Anwesenheit erwünscht)
Neubau 1, Räume 208 und 206
Addis Abeba, 8.-12. Nov. 2021
Voranmeldung erwünscht bei Lisa Dautel, lisa.dautel@abk-stuttgart.de und in Kopie Karin Kobald, karin.kobald@abk-stuttgart.de
(Foto: Fabienne Hoelzel)
Corona hat uns eindrücklich und schonungslos aufgezeigt, wo in unseren Städten die Defizite auszumachen sind – räumlich, sozial und gesellschaftspolitisch. Gleichzeitig hat die Pandemie im mikro-urbanistischen Bereich vor allem während der „1. Welle“ im Frühling 2020 neue Nutzungen hervorgebracht und auf einer strukturellen Ebene in der Luft liegenden Tendenzen wie etwa die vermehrte Nutzung des Fahrrads als städtisches Fortbewegungsmittel zu einem regelrechten Boom verholfen. Die Stadt nach Corona könnte eine wohnlichere Stadt werden, eine grünere Stadt, eine autofreie Stadt – und vor allem eine sozialere Stadt, wenn wir die richtigen Lehren aus Krise ziehen um die Transformation unsere Städte in die richtige Richtung voranzubringen. Die Innenstadt von Stuttgart und ausgewählte weitere Stadtteile dienen hierbei gleichermaßen als Untersuchungs- und Entwurfsgebiete für potentielle Transformationen. Das Ziel des städtebaulichen Entwurfsstudios ist die Konzeption der zukunftsfähigen Stadt auf der strategischen und der Projektebene (strategischer Städtebau). Währenddessen Stuttgart sozial, ökologisch und ökonomisch zukunftsfähig werden muss, müsste die Stadt, ihre Räume und ihre Nutzungen auch im Falle einer neuerlichen Pandemie besser vorbereitet sein respektive, werden.
In einem ersten Schritt werden wir mittels kritischer Kartographie die Stadt und die städtische Gesellschaft in der Krise analysieren. Nach der Erstellung des Inventars und nach der Exkursionswoche, die uns nach Addis Abeba (Äthiopien) führen wird, steigen wir in den Entwurf ein, der sowohl strategische Komponenten als auch präzise gesetzte Projektvorschläge in einem kleineren Maßstab enthalten wird. Folgende vier Themenbereiche werden dabei schwerpunktmäßig bearbeitet werden: die Porosität und Morphologie des Erdgeschosses und ggf. der Fassade, die autofreie Stadt, die dichte Stadt und die grüne Stadt.
Die Studienreise nach Addis Abeba beinhaltet zweierlei Aspekte. Zum einen ist die zukunftsfähige Stadt ein globales Anliegen und die Pandemie hat das städtische Leben auf der ganzen Welt beeinträchtigt. Zum anderen gibt es von der afrikanischen Stadt in Bezug auf das gesellschaftliche Miteinander, die Nutzung der öffentlichen Sphäre und die Organisation der städtischen Mobilität einiges zu lernen, was wiederum unsere Strategie- und Entwurfsarbeit für die (Post-) Covid-City Stuttgart beeinflussen kann. Die Reise soll unseren Blick schärfen und uns helfen, die globale Komponente in den lokalen Entwurf zu integrieren.
Das gleichnamige Landschaftsarchitekturseminar ist integraler Bestandteil des Studios.
Für die Studienreise nach Addis Abeba stehen Reisestipendien zur Verfügung.